BOTSWANA Safari News Letter Oktober 2001 - Safari Erlebnisse mit Uschi LÖWEN und grosse Büffel Herden - minus
Einer Der Oktober ist der heisseste Monat in Botswana und wird darum auch "Selbstmord Monat" genannt. Menschen und Tiere leiden unsagbar unter der Affenhitze. Auch unsere Oktober Safari war mit viel
Sonnenschein und Temperaturen zwischen 32 - 43°C gesegnet. Da bringt nur ein
nasser Hut">
BOTSWANA Safari News Letter Oktober 2001 -
Safari Erlebnisse mit Uschi LÖWEN und grosse Büffel Herden - minus
Einer Der Oktober ist der heisseste Monat in
Botswana und wird darum auch "Selbstmord Monat" genannt. Menschen und
Tiere leiden unsagbar unter der Affenhitze. Auch unsere Oktober Safari war mit viel
Sonnenschein und Temperaturen zwischen 32 - 43°C gesegnet. Da bringt nur ein
nasser Hut, ein nasses T-Shirt, viel Schatten und ein kühles Bier
Erleichterung. Nach zwei Tagen in Victoria Falls fuhren wir
bei Kasane/Botswana in den Chobe Nationalpark ein, zum Campingplatz Ihaha am
Chobe Flussufer. Bereits am Beginn des Parks sahen wir Elefantenherden zum
Wasser ziehen. Die letzten Meter rennen die Halbstarken um gierig ihren grossen
Durst zu löschen. Nach und nach erreicht der Rest der Herde das Ufer und
saugen, knietief im Wasser stehend, eine Rüsselfüllung nach der anderen auf
und sprühen das erlösende Nass in ihre grossen Mägen. Immer wieder kommen
neue Herden an und man kann die einzelnen Familien kaum noch unterscheiden. Nach
dem Trinken wird ein genussvolles Schlammbad genommen. Das Ufer des Chobe
Flusses ist voll von grossen, tief-schwarzen Matschlöchern. Man könnte
stundenlang bei der Elefantenkosmetik zusehen. Klein und Gross bespritzen sich
und wälzen sich genussvoll im lehmigen Schlamm. Man kann ein zufriedenes
Lächeln in den Elefantenmundwinkeln erraten. Die ganz kleinen Elefäntchen
stehend schützend unter den Leibern ihrer Mütter und werden von Tanten und
Geschwistern bewacht. Dem Schlammbad folgt das bepudern mit Staub und oft
trinken die Dickhäuter noch mal bevor sie lautlos im Wald verschwinden. Nur die
einzelnen Bullen verweilen beim Fluss, baden und geniessen unterhaltsame Spiele
im warmen Wasser. Dieses Schauspiel dauert den ganzen Tag. Am
Flussufer liegen fette faule Krokodile und viele Wasservögel fischen im
seichten Wasser. Die Flusspferde bilden grosse Fleischinseln in den Lagunen.
Weiter sehen wir ca. 30-köpfige Gruppen von stattlichen Rappenantilopen und die
seltene und scheue Pferdeantilope kann sogar fotografiert werden. Mehrmals treffen wir auf riesige Büffelherden
und halten uns lange Zeit direkt in deren Mitte auf. Eines morgens, kurz nach
sechs Uhr hören wir lautes Gebrüll hinter der Uferböschung. Drei Löwen sind
gerade dabei einen ausgewachsenen alten Büffelbullen zu schlagen. Zwei
Löwinnen und ein junges Löwen Männchen haben grosse Mühe, den sich kräftig
wehrenden starken Büffel zu erlegen. Die Löwen haben sich im Büffelrücken
verkrallt und verbissen, springen dem Tier auf den Rücken und krallen sich in
dessen Beine. Immer wieder versucht sich der Büffel zu befreien und schafft ein
paar Meter auf unser Fahrzeug zu aber die Löwen lassen nicht locker und bringen
das grosse Tier nach langem Kräfte zehrenden Kampf zu Boden. Eine Löwin beisst
dem Büffel in den Hals und hält unter äusserster Muskelanspannung eine halbe
Stunde in dieser Stellung aus. Der Büffel wehrt sich lange aber schlussendlich
verstummt sein Stöhnen und Röcheln und erschlaffen seine Muskeln. Die Löwen
sind erschöpft und müssen zuerst ruhen bevor sie am Darm beginnen ihre riesige
Fleischportion zu verspeisen. Auf ein für uns unhörbares Kommando kommen aus
den Büschen zwei 3-4 Monate alte Löwenjunge heraus und lecken gierig
Büffelblut und beginnen mit blutroten Schnauzen Fleisch zu nagen. Ein alter
Büffel stirbt und das Überleben einer Löwenfamilie ist wieder für eine
zeitlang gesichert. Ganz früh morgens wollen wir die sehr
schwierige Sandpiste nach Savuti im Herzen des Chobe NP fahren. Vor Aufbruch, im
ersten Morgengrauen zieht eine Herde von fast 300 Büffeln auf der Namibischen
Flussseite auf unser Camp zu. Die Büffel wollen direkt vor uns den Fluss
überqueren, werden jedoch durch irgend etwas unruhig und laufen in wilder
Flucht Flussabwärts - ein schönes Lebewohl Erlebnis am Chobe Fluss. In Savuti sind nun alle natürlichen
Wasservorräte aufgebraucht. Von drei künstlichen Wasserlöchern wird nur an
einem noch etwas Wasser gepumpt. Viele Tiere sind bereits Richtung Linyanti
Delta abgewandert. Einige Gnu- und Tsessebe Gruppen halten sich unschlüssig im
Schatten hoher Akazienbäume auf. Wenn nicht bald Regen kommt, müssen diese
Tiere verenden oder ebenfalls abziehen. Die Akazien tragen frisches Grün und
die Kalahari Apfelblattbüsche und Regenbaumbüsche haben bereits dicke, neue,
üppige Frühlingsblätter. Diese Nahrung genügt den Impalas, Steinböckchen,
Kudus und Giraffen zum überleben. Elefantenbullen ziehen durch den Busch und
dominieren das wenige Wasser. Zwischen den Beinen der Dickhäuter trinken
Tauben, Perlhühner, Sandflughühner, Milane und andere Greifvögel.
Frühmorgens an der Wasserstelle, vor der Kulisse einer Elefantengruppe finden
wir Löwinnen mit vier halbwüchsigen Jungen und zwei erst 5-6 Wochen alten
Löwenbabys die an den Zitzen der Mutter trinken. Ob es während der Nacht den
Löwen gelungen ist etwas Wasser zu saufen? Tagsüber liegt die Löwengruppe
unter einem schattigen Busch und rührt sich nicht. Wir selber verbringen die heisseste Zeit des
Tages, 38-43°C ebenfalls regungslos mit nasser Kleidung im Schatten unseres
Camps. Die riesige Savuti Marsch scheint auf den
ersten Blick ausgestorben. Doch beim näheren hinsehen finden wir Löffelhunde,
Schakale, Mungos, Riesentrappen, Gackeltrappen, Strausse, Giraffen, Tsessebe,
Steinböckchen und viele Vögel. Sehnsüchtig sehen wir am Himmel winzig kleine
weisse Wölkchen die jeden Tag mehr werden sich aber immer wieder in der Hitze
auflösen. Bei brennend blauem Himmel verschieben wir unser Camp an den Khwai
Fluss im Moremi Wildpark. Der Khwai Fluss führt grosszügig Wasser und bildet
an manchen Stellen 50 Meter breite Lagunen. Unzählige Seerosen und giftgrünes
Schilf erfreuen unser "vertrocknetes" Auge. Am Ufer des Flusses liegen
Krokodile. Flusspferde bevölkern die Lagunen. Verschiedene Reiher und Störche
stelzen auf Fischfang durchs seichte Wasser. Elefanten, Zebras, Gnus, Impalas,
Lechwes, Elipsenwasserböcke und viele Greifvögel halten sich im Uferbereich
auf. Hier herrschen paradiesische Zustände. Im Camp dagegen tummeln sich
Meerkatzen und Paviane und wir müssen höllisch auf unsere Lebensmittelvorräte
aufpassen, wenn wir den Gürtel nicht enger schnallen wollen. Am zweiten Tag in Khwai pirschen wir zu den
Hippo Pools und beobachten die liebliche Lagune vom Hochstand aus. Die neu
installierte Buschtoilette hat eine fette Puffotter belegt, die mich beim
Betreten böse anfaucht. Der Klügere gibt nach, ich räume das Feld...... Am Nachmittag ziehen Wolken auf. Ein paar
haben vielversprechende graue dicke Bäuche. In der Abenddämmerung beginnt
Wetterleuchten in weiter Ferne in allen Himmelsrichtungen. Später am
Lagerfeuer, zucken Blitze und erleuchten die Umrisse toter Baumgebilde. Wir
sitzen im warmen Abendwind und beobachten wie das Gewitter näher kommt.
Plötzlich erscheint direkt neben den Zelten eine Löwin die zügigen Schrittes
unsere Campsite überquert, dann noch ein Löwe und noch einer und noch einer.
Die Löwen ziehen in die nächtliche Ebene hinaus und wir hören ihr brüllen
während der Nacht. Ein starker Wind der viel Staub und Sand aufwirbelt zwingt
uns in unsere sicher verankerten Zelte und lässt uns alle Luken schliessen.
Endlich fallen ein paar kleine zaghafte Tropfen Regen. Die Hoffnung auf
Abkühlung verflüchtigt sich schnell. Es erreichen nur wenige Tropfen den
Boden, der Rest verdunstet in der heissen Luft auf halben Wege. Wir hatten am
Abend noch 38°C. Am frühen Morgen verfolgen wir die
Löwenspuren und nach nur vier Kilometern finden wir die prächtige Löwin mit
ihren vier halbwüchsigen verspielten Jungen. Unser letztes Camp errichten wir in Xakanaxa
am Rande des Okavango Deltas. Viele schattige Bäume und der Blick über den
Sumpf lassen uns gerne relaxed die letzten Tage hier verbringen. Es besuchen uns
Drosslinge, Haubenbartvogel, Halsbandbartvogel, Webervögel, graue Lärmvögel,
Glanzstare, Hagedasche, Paradiesschnäpper, Scharlachspinte, kleine
Schmetterlingsfinken und viele andere. Am Abend lässt sich für einen kurzen
Moment eine weibliche, seltene und scheue Sitatunga Sumpfantilope am Schilfrand
blicken. Das klickende Geräusch vieler Hunderter winziger Glockenfrösche
begleitet unseren Schlaf. Pirschfahrten führen uns entlang der immer noch stark
überfluteten Xakanaxa Lagunen und Tümpel mit üppigem grün und tollen
Spiegelungen. Elefanten waten im Sumpf und lassen sich grünes Riedgras
schmecken. Das aufgeregte gegacker zweier Frankoline
erweckt unsere Aufmerksamkeit. Wir untersuchen den einzelnen grossen Busch im
trockenen Gras mit unseren Ferngläsern und können nichts entdecken. Die
Frankoline schimpfen weiter. Was sehen diese Rebhuhn ähnlichen Hühner was wir
nicht sehen? Plötzlich, eine weisse Schwanzspitze im hohen Gras...
...Leopard... Eine Leopardin mit ihrem Jungen ist vom hohen Gras auf der anderen
Seite im Gebüsch eingetroffen, deshalb schlagen die Frankoline Alarm. Böse
sieht uns die Leopardendame durchs Geäst an. Das Junge schaut neugierig in
unsere Richtung. Die Leopardin spurtet ein Stück auf uns zu und wirft uns
grimmige Blicke zu, bevor die herrliche Katze hinter unserem Land Rover in den
Wald läuft. Das Junge bleibt im Gebüsch und macht sich unsichtbar. Wir
brauchen eine ganze Weile bis wir es 2 Meter hoch im Geäst wieder entdecken, wo
es an einem Stück Fleischbeute nagt. Etwas später finden wir einige faule im
Schatten ruhenden Löwen, kleine Zebragruppen, Impalas, Lechwes sowie zwei
einzelne Büffel. Ein weiterer Höhepunkt unserer Safari sind vier nach Beute
ausschauende Wildhunde denen wir lange Zeit folgen. In einer mit Wasser
gefüllten Senke nehmen die Tiere ein kurzes Bad und kommen neugierig auf unser
Fahrzeug zu. Wir passen jedoch nicht ihr Beutebild und die gefleckten Hunde
setzten ihren Weg im hohen Gras fort. Die Fahrt nach Maun bei gewölktem Himmel ist
angenehm. Am Nachmittag ballen sich dunkel graue schwere Wolkenberge am Himmel
auf und ein starker Wind wirbelt viel Staub umher. Erst während der Nacht
fällt ein wenig lange ersehnter Regen. Bis zum November NEWS Letter
Uschi |