Liebe Freunde, liebe Kunden
Wieder geht ein Jahr viel zu schnell zu Ende und wir möchten
uns noch einmal mit einem NEWS LETTER im Jahre 2002 melden.
Die letzte Botswana Safari der Saison beginnt in Victoria
Falls in Zimbabwe mit einer Panne. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel gibt
der Motor von meinem nagelneuen Land Rover TDi den Geist auf. Die Gäste werden
erst einmal ins Hotel gebracht um von der langen Flugreise auszuruhen. Beim
gemeinsamen Abendessen wird alles Weitere besprochen. Natürlich ist Sonntag und
es ist nicht so einfach jemanden von der Firma Land Rover in Südafrika oder
Botswana zu erreichen. In Zimbabwe ist keine Hilfe zu erwarten.
Auch ein neues und bestens gewartetes Fahrzeug kann einmal
kaputt gehen und es müssen über grosse Distanzen Mittel und Wege gefunden
werden, damit der Safaribetrieb weiter laufen kann. Nach unendlich vielen
Telefonaten zeichnet sich eine Lösung ab.
Es bleibt uns nichts anderes übrig, als am nächsten Morgen
den kaputten Land Rover, mit den Gästen samt Gepäck und dem voll beladenem
Anhänger, mit dem zweiten Land Rover von Joe über die Grenze nach Botswana
abzuschleppen (80 KM). Das ist zwar nicht erlaubt aber die beste Lösung und bis
es jemand merkt, stehen wir schon am Grenztor zu Botswana.
Ein Bergungsfahrzeug ist unterwegs um den Land Rover am
Grenzort Kazungula abzuholen und ins 500 km entfernte Francistown zu bringen.
Dort soll in einer Land Rover Werkstatt der schadhafte Motor gegen einen Neuen
ausgetauscht werden. Am nächsten Morgen soll das Bergungsfahrzeug ankommen und
gleichzeitig bei der Autovermietung in Kasane ein Ersatz Geländefahrzeug für
uns bereit stehen.
Für die Nacht mieten wir uns in einer Lodge am Chobe Fluss ein. Wir beziehen
vier nagelneue Bungalows am Flussufer mit herrlicher Aussicht übers Wasser bis
zum Caprivi Streifen. Abends lassen wir uns an der Bar und im strohgedeckten,
geschmackvoll eingerichteten Restaurant verwöhnen.
Am Morgen gehen die Safarigäste auf eine Bootsfahrt auf dem
Chobe Fluss. Wir verladen den kaputten Land Rover und holen das Mietauto ab.
Auch wenn oft behauptet wird, dass in Afrika nichts klappt, klappt diesmal alles
bestens. Mittags fahren wir (mit nur einem Tag Verspätung) in den National
Park.
Schon auf den ersten Kilometern begegnen wir unendlich vielen
Wildtieren die zum Wasser ziehen. Wir sehen scheue Pferdeantilopen und rare Puku
Sumpfantilopen. Am Ufer sitzen Adler, Reiher und schwarze Klaffschnabelstörche.
Flusspferde bilden mit ihren dicken Leibern grosse Fleischinseln auf den
Lagunen. Riesen Krokodile liegen mit offenem Maul in der Sonne und zeigen ihre
gefährlichen Zahnreihen. Über die Ebene stolzieren langbeinige Giraffen.
Daneben grasen schwarze Büffel mit ausladenden spitzen Hörnern. Elefanten
werfen Staub über ihre mit Matsch bespritze, faltige Haut.
Am Ufer entlang spriesst frisches Grün an den während der
Trockenzeit kahl gefressene Büschen. Mit gestreckten Hälsen nibbeln Kudus und
Impalas geschickt an frischen Knospen. Immer wieder drehen sie die grossen Ohren
in alle Richtungen. Glänzende, braune Augen blicken wachsam in die Runde
während frische Blätter in kauenden Mäulern mit glänzenden Nasen
verschwinden.
Pirschfahrten am Chobe Fluss bringen uns noch viele
Begegnungen mit grossen Büffel und Elefantenherden. Besonders beliebt sind die
Elefantenbabys wenn sie mit unbeholfenen Rüsselbewegungen versuchen es den
ausgewachsenen Kühen beim Wasser trinken gleich zu tun. Das klappt meistens
nicht und die Kleinen tauchen ihre langen Nasen bis zu den Ohren ins Wasser.
Dieses Jahr sehen wir aussergewöhnlich viele Warzenschweine, Wasserböcke und
Zebraherden auf den Uferweiden. Überwältigend ist immer wieder die
verschwenderische Farbenpracht der Sonnenuntergänge am Chobe Fluss.
Nach langer Fahrt auf sandiger Piste erreichen wir Savuti
unser nächstes Ziel im Chobe National Park. Elefantenbullen stehen geduldig mit
wedelnden Ohren im Schatten frisch belaubter Akazienbäume in der Nähe der
künstlichen Wasserstelle. Kein Wasser! Wir erfahren, dass z.Zt. nur Wasser für
den Campingplatz gepumpt wird.....
In der Nähe des Wasserloches hält sich ein Löwenrudel auf. Der Piste entlang
zerstreut liegen faule Jungtiere, Löwenweibchen und junge Männchen mit
Mähnenansatz. Wenn's einem Löwen langweilig wird trottet er zur nächsten
Gruppe. Die Tiere reiben ihre Köpfe aneinander, lecken sich gegenseitig die
Ohren und lassen sich faul ins nächste Gebüsch plumpsen. Wir beobachten die
Faulpelze ausgiebig. Etwas weiter Richtung Savutihügel erspähen wir einen
Geparden wie er, bestens getarnt, geduldig und aufmerksam seine Umgebung
beobachtet.
Am Khwai Fluss im Moremi Wildpark herrschen paradiesische
Zustände. Der diesjährige hohe Wasserstand zieht eine Unmenge vielfältiger
Tierarten an. Das Flüsschen fliesst fast acht Kilometer weiter als im
vergangenen Jahrzehnt. Oft weiss man nicht in welche Richtung man zuerst
fotografieren soll. Die Lechwe Sumpfantilope, Tsessebe, Zebras oder Giraffen
oder doch lieber die prachtvolle Gabelracke auf dem Dornbusch gegen den blauen
Himmel? Besonders beliebte Fotoobjekte sind die Flusspferde die in ihren
Tümpeln äusserst aktiv sind und amüsante Vorstellungen darbieten.
Wir beobachten eine Hyäne die sich am helllichten Tag im Morast einer Lagune
wälzt und anschliessend schnüffelnd durchs Riedgras schlendert. Grosse
Aufregung herrscht, als ein Leopard gesichtet wird. Unheimlich gut getarnt sitzt
ein junges ausgewachsenes Männchen direkt neben der Piste unter einem Baum und
verzehrt die letzten Bissen eines nicht mehr erkennbaren Beutetieres. Dann
werden die Pfoten geleckt. Der Leopard streckt sich und trollt sich ins
Gebüsch. Wir geben nicht auf und fahren ein paar Meter weiter um eine bessere
Position für gute Sicht aus den Fahrzeugen zu bekommen. Wir haben Glück, nach
einigem Warten kommt der Leopard auf uns zu. Die Kameras klicken um die Wette
als das herrliche Tier unweit vor uns an einem Baum seine Duftmarke absetzt,
seine Krallen an der Rinde wetzt, dann die Piste ohne Hast überquert und am
Rande einer hellen Lehmfläche einen hohen Baum erklimmt. Im dichten Äste- und
Blattwerk sehen wir den Leopard verschwinden. Wir fahren weiter zur
Beobachtungsplattform bei den Hippopools. Von hier hat man eine weite Aussicht
auf die von grunzenden Flusspferden besiedelte Lagune und das Ufer, welches mit
vielen Wasservögeln, Waranen und im Schilf liegenden Krokodilen besiedelt ist.
Weitere Safaritage in Xakanaxa am Rande des Okavango Deltas
bringen noch einmal lohnende Wildtiererlebnisse. An einer malerischen Lagune
treffen wir auf Löwen. Drei ausgewachsene Mähnenlöwen und einige weibliche
Tiere liegen im beige-braunen Gras. Zwischen den Löwenmännern herrscht Friede
- wahrscheinlich Brüder die gemeinsam das Rudel beherrschen.
Es erwartet uns eine reiche Vogelwelt, liebliche Landschaften
und eine herrliche Bootfahrt auf den seichten Lagunen und den mit Papyrus
gesäumten Kanälen des Okavango Deltas.
Der Heimflug für die Gruppe erfolgte von Maun über Windhoek nach Deutschland,
bez. über Johannesburg nach Zürich.
Joe und ich fahren frühmorgens von Maun nach Francistown um
den Land Rover von der Werkstatt abzuholen. Unterwegs gehen heftige
Wolkenbrüche auf uns nieder. Abends um 17.30 Uhr erreichen wir die Grenze bei
Martin's Drift / Grobler's Brugg und wir überqueren den Limpopo Fluss auf einer
einspurigen alten Brücke. Punkt 18.00 Uhr sind die Pässe abgestempelt und die
Formalitäten erledigt und wir beeilen uns, da um 18.00 Uhr die Grenze schliesst.
Oh je, ausgerechnet jetzt hat Joe's Land Rover einen Platten und er muss den
Reifen wechseln. Ich fahre zum Tor und bitte den Beamten das Tor nicht
abzuschliessen bis Joe den Reifen gewechselt hat. Der Beamte lächelt freundlich
und fünf Minuten später springt er auf ein Fahrzeug und verschwindet. Kurz
darauf erscheint ein anderer Beamter der das grosse Grenztor schliesst. Ich
erkläre verzweifelt, dass Joe noch vor dem Zollhäuschen beim Reifen wechseln
ist und der Beamte brummt mich missmutig an. Ich befürchte schon, dass Joe vor
dem Zollhaus campieren muss und ich auf der anderen Seite des Zaunes in
Südafrika. Da kommt uns das Glück zur Hilfe. Das grosse Vorhängeschloss
hängt eingeschnappt am Zaun und der Beamte hat keinen Schlüssel dafür,
deshalb wird das Grenztor nur zugedrückt aber nicht verschlossen. Als Joe eine
halbe Stunde später fertig ist, kommt er noch raus. Wir sind beide erleichtert.
Nach einer Stunde Fahrt über dunkle Felder, durch Dornbusch und etliche
Farmtore erreichen wir eine neu eröffnete Lodge am Ufer des Limpopo Flusses.
Wir bekommen den letzten von insgesamt zwei Bungalows und sind froh ein Dach
über dem Kopf und ein richtiges Bett für die Nacht zu haben.
Am nächsten Morgen wachen wir in einer zauberhaften
Sumpflandschaft am Limpopo auf. Buschbock und Impala kommen zum Wasser. Auf den
Bäumen sitzen verschiedene Reiherarten. Überall im Schilf zwitschern Vögel.
Hohes Gras und wild verwachsene Vegetation spiegelt sich im ruhigen Wasser. Ein
Krokodil mit wachsamen Augen schiebt sich langsam durch den Sumpf. Am Ufer
stehen hohe alte dicht belaubte Bäume. Sonst ist es ruhig und man hat das
Gefühl alleine auf der Welt zu sein. Hier müssen wir unbedingt mal mit Gästen
herkommen. Ein idealer Stopp auf dem Weg von Johannesburg nach Botswana.
Am südafrikanischen Waterberg fahren wir über den
Wendekreis des Steinbockes. In Pretoria und Johannesburg blühen hunderte von
Jakarandabäumen. Unser Ziel in Johannesburg ist am Nachmittag nach insgesamt
zwei Tagen Fahrt erreicht.
Die kommenden Wochen wird die Safariausrüstung gesäubert,
repariert und verstaut. Die Fahrzeuge mussten in die Werkstatt zum Service und
der Anhänger wurde etwas umgebaut und technisch gewartet. Dann war da noch die
Büroarbeit mit vielen Emails mit begeistertem Echo auf unseren Botswana NEWS
LETTER vom September/Oktober 2002. Herzlichen Dank für die vielen Zuschriften.
Inzwischen haben Sie unser Mailing mit den Programmen für
2003 erhalten. Wir freuen uns über jeden, der im Neuen Jahr mit uns auf Safari
oder Tour gehen möchte. Bitte melden Sie bald ihr Interesse an, damit wir
verfügbar sind und Unterkunfts- und Parkbuchungen rechtzeitig tätigt können.
Detailprogramme finden Sie in meinem Homepage