Newsletter von Uschi Kirchner & Joe Walter
"Across Africa Tour" Erlebnisbericht in vier Teilen

Teil 1: Zambia

Es kann losgehen! Nach über einem Jahr Planung und arbeitsintensiven Vorbereitungen">

Newsletter von Uschi Kirchner & Joe Walter
"Across Africa Tour" Erlebnisbericht in vier Teilen

Teil 1: Zambia

Es kann losgehen! Nach über einem Jahr Planung und arbeitsintensiven Vorbereitungen, stehen zwei voll bepackte Land Rover bereit. Wir sind fünf Personen und beginnen unsere Reise in Windhoek/Namibia. Während drei Monaten wollen wir Zambia, Malawi, Tansania, Kenia und Äthiopien bereisen.

Auf unserer Fahrt Nordwärts ziehen wohlbekannte Landschaften an uns vorüber. Bei der Abzweigung nach Tsumkwe, nach 529 Kilometern Fahrt, campieren wir auf einer Farm. Am folgenden Tag schaffen wir 618 Kilometer und schlagen unsere Zelte am Ufer des Kwando Flusses, im Caprivi Streifen, auf. Hinter Katima Mulilo, im äussersten Nordosten Namibias, erreichen wir die Grenzstation. Zur Einreise nach Zambia müssen Visa ausgestellt werden. Fahrzeug Importpapiere werden abgestempelt und Versicherungen abgeschlossen. Fällige Gebühren sind in US Dollar zahlbar. Die Einreise- und Zollbeamten erweisen sich als hilfsbereit. Und bald überqueren wir, auf der im Jahr 2004 fertig gestellten modernen Brücke, den breiten Zambesi Fluss. Unser erstes Ziel ist das Städtchen Livingstone, weitere 200 Kilometer östlich. In einer Wechselstube tauschen wir einige Hundert US Dollar um und erhalten dafür ein paar Millionen Zambische Kwatcha, ein dickes Geldpaket. Um z.B. für eine Tankfüllung zu bezahlen, müssen mehrere Hunderttausend Kwatcha abgezählt werden und ein für unsere Vorstellungen abenteuerlich dickes Bündel Geldscheine wechselt den Besitzer.
Selbstverständlich besichtigen wir die berühmten Victoria Wasserfälle, die diesmal nur wenig Wasser führen, dafür aber besser zum Fotografieren sind.

 
Foto: Abfahrt in Windhoek/Namibia + die Victoria Wasserfälle in Livingstone/Zambia

Auf unserer Weiterfahrt passieren wir unzählige Polizeisperren und Veterinärkontrollstellen, meist jedoch problemlos. Wir durchfahren Farmland und Dörfer mit bunten Marktplätzen. Durch spektakuläre Berglandschaft windet sich die Strasse in steilen Serpentinen das Zambesi Escarpment hinab. Uns begegnen schwer beladen Lastwagen, die im Schneckentempo bergauf rollen. Wir sehen LKWs mit Anhänger umgestürzt am Berghang liegen oder gegen eine Felswand gedrückt. Diese Unfälle sind für uns eine Mahnung besonders vorsichtig zu fahren.
Ein unscheinbares Schild weist auf einen versteinerten Wald hin, den wir uns ansehen möchten. Eine barfüssige Zambierin mit einem Säugling auf dem Rücken führt uns zu den fossilen Baumstämmen. Im nahen Dorf entdecken wir unter einem Strohdach eine Drechslerei. Schwitzende Männer sitzen am Boden und treiben mit Muskelkraft eine Drehbank an. Mit handwerklichem Geschick und einfachen Werkzeugen stellen sie edle Holzbehälter für die Touristenmärkte her. Drumherum spielen Kleinkinder im Sägemehl und Hühner kratzen im Abfall. Bewundernd schauen wir den fleissigen, freundlichen Menschen bei ihrer primitiven Arbeitsweise zu.

 
Fotos: Lokale Drechslerwerkstatt in Zambia

Auf holperigen Naturstrassen erreichen wir nach mehrstündiger Fahrt den Kafue. Es gibt keine Brücke. Um den Fluss zu überqueren müssen die Land Rover auf eine rustikale Fähre gefahren werden. Nur zwei Fahrzeuge haben hintereinander Platz. Durch drehen einer Handkurbel wird das beladene Floss an einem Drahtseil ans andere Ufer gezogen. Frauen waschen am Flussufer Wäsche und baden ihre Kleinkinder. Bunt bekleidete Mädchen balancieren volle Wasserbehälter auf ihren Köpfen. Am Strassenrand stehen winkende Kinderscharen und rufen den Staub aufwirbelnden Autos "sweeties, sweeties" hinterher, eine Art der Bettelei die es in Afrika leider überall gibt wo Touristen hinkommen.


Fotos: Fähre über den Kafue Fluss in Zambia + Joe an der Kurbel

Wir erreichen den Lower Zambesi Nationalpark. Breit liegt der Zambesifluss vor uns. Die Buschpiste wird schmaler und schlechter. Wildtierspuren werden häufiger. Durchs offene Autofenster kommen Tsetsefliegen herein, deren Stiche schmerzhaft sind und dicke Schwellungen hinterlassen. Der Zambesi liegt hier weniger als 400 m über dem Meeresspiegel und es ist extrem heiss.
Am Flussufer beobachten wir unendlich viele Elefanten, Kaffernbüffel, Giraffen, Zebras, Warzenschweine und zahlreiche verschiedene Antilopenarten. Im Fluss gibt es Hippos (Flusspferde) und auf den Sandbänken Krokodile. Eine vielfältige und interessante Vogelwelt ist ebenfalls im Lower Zambesi Nationalpark zu beobachten.


Fotos: Tierbeobachtung im Lower Zambesi National Park/Zambia

Wir haben uns vorgenommen, den Park von West nach Ost zu durchqueren. Die äusserst einsame Piste endet jedoch im Dornendickicht. Wir campieren im, mit Tsetsefliegen verseuchten, Mushika Flussbett. Am folgenden Tag entscheiden wir uns für die als schwierig beschriebene, extrem steile Piste über das 1500 m hohe Escarpment. Nach wenigen Kilometern treffen wir an einer natürlichen Wasserstelle auf ein Rudel Wildhunde. Auf der 60 Kilometer langen bergigen Piste fahren wir meist nur im 10 stundenkilometer Tempo. Problemlos, aber von Tsetsefliegen total zerstochen, erreichen wir die so genannte Great East Road, eine geteerte Strasse, die von Zambias Hauptstadt Lusaka bis zur Malawischen Grenze führt. Nach über 300 Kilometern auf der guten Strasse biegen wir ab zum Süd Luangwa Nationalpark. Durch abgeholzte Waldstücke, mal auf steinigen, mal auf sandigen engen Strässchen durchfahren wir landwirtschaftlich bebaute Gebiete. Vorbei an Dörfern wo bunt bekleidete Frauen Mais stampfen und Kinder auf Schulhöfen spielen. Männer sitzen palavernd und rauchend im Schatten dunkelgrüner Mangobäume.
Für mehrere Tage errichten wir am Ufer des Luangwa Flusses unser Camp.

Elefantenherden kommen zum saufen an den Fluss. Pukus grasen am sumpfigen Rand kleiner Inseln. Ein Ruhetag wird mit Wäschewaschen, Tagebuchschreiben und Relaxen verbracht. Auf Pirschfahrten im Nationalpark entdecken wir im Luangwa Fluss Krokodile am Riss. Mit kraftvollen Rollbewegungen ihrer Körper, reissen die Reptilien Stücke von ihrem Beutetier ab und verschlucken diese hastig bevor ein Konkurrent zu nahe kommen kann. Wir sehen Flusspferde im Wasser und auf Landspaziergang. Wir fotografieren Böhmzebras, Thornicroftgiraffen, Büffel, Elefanten, Löwen, Busch- und Wasserböcke, beobachten mit dem Feldstecher Kaminspinte, Rosenpapageien, Kronenkraniche, Störche und Reiher. Mit Beginn der Regenzeit werden die ersten Jungtiere geboren. Besonders hübsch sind die kleinen Impala Antilopen, die auf langen dünnen Beinchen ihren Müttern flink voraus springen.

 
Fotos: Böhmzebra im Südluangwa Natational Park + Joe beim Wäsche waschen im Wildlife Camp

Es wird Zeit aufzubrechen. Auf 130 Kilometer schrecklicher Rüttel-, Schüttel- und Wellblechpiste erreichen wir bei Chipata die Teerstrasse Richtung Malawi.

...und wie es weiter geht, erfahren Sie in "Across Africa Tour", Teil 2: Malawi, demnächst im NEWSLETTER von Joe & Uschi.