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Uschi Kirchner & Joe Walter Teil 4: Kenia und Heimfahrt – letzter Teil
Masai Land
Wir fahren auf
guter Asphaltstrasse. Beim Mittagessen">
Newsletter von
Uschi Kirchner & Joe Walter
Teil
4: Kenia und Heimfahrt
– letzter Teil
Masai Land
Wir fahren auf
guter Asphaltstrasse. Beim Mittagessen, im Schatten einer Schirmakazie kommt ein
junger Mann in Jeans und T-Shirt auf uns zu und betrachtet interessiert unsere
beiden Land Rover. Stolz erzählt er, dass er Maasai ist und zur Schule geht.
Nachmittags hilft er seiner Tante im Laden und verkauft Souvenirs an Touristen.
Eines Tages will er sich auch so ein Auto kaufen. Seine traditionelle Kleidung
trägt er nur noch, wenn er die Ferien zu Hause im Kraal verbringt.
Foto: Maasai Hirten
Im
Stadtdschungel von Nairobi Am Stadtrand
von Nairobi wohnen wir im Haus einer Bekannten, die selber gerade auf
Geschäftsreise unterwegs ist. Hier können wir uns ausbreiten, unsere Ausrüstung
säubern und ordnen sowie ein Dutzend Waschmaschinenladungen voll schmutziger
Wäsche waschen. Es ist Freitag nachmittag und das Wochenende steht bevor. Als
erstes durchsuchen wir den Branchenteil des Nairobier Telefonbuchs nach einer
Land Rover Werkstatt und vereinbaren telefonisch einen Termin für eine
gründliche Fahrzeuginspektion am Montag früh. Dann bringen wir in Erfahrung wo
sich die Äthiopische Botschaft befindet, denn wir müssen hier unsere Visa für
die Einreise nach Äthiopien beantragen. Am Wochenende sehen wir uns im modernen
Sarit Shoppingcenter nach Verpflegung für die Weiterreise um und verbringen
viele Stunden im hochinteressanten Museum von Nairobi.
Von schlechten,
grauenhaften und katastrophalen Strassenverhältnissen
Die Teerstrasse wird immer schlechter und zum Schluss, bevor sie
bei Isiolo ganz aufhört, besteht sie nur noch aus Löchern. Dann fährt man halt
neben der Strasse! Heftige Regenfälle haben die danach folgende Piste zur
glitschigen Moraststrecke aufgeweicht und die Fahrzeuge schlingern wie auf
Schmierseife, obwohl wir sehr langsam fahren und wo es geht, neben der Strasse.
Hoch beladene
klapperige Busse kommen uns mit Karacho entgegen. Es empfiehlt sich schnell die
Fenster raufzukurbeln, bevor das rotbraune Dreckwasser hoch spritzt und gegen
die Scheiben klatscht. In der Ferne tauchen phantastische Felsformationen auf.
Gegen Spätnachmittag erreichen wir den Samburu Nationalpark. Die letzten 53
Kilometer hatten es in sich. Da die Wolken tief und dunkelgrau am Himmel hängen
campieren wir unweit vom Eingangstor. Ein Pumpbrunnen in der Nähe liefert uns
gutes Trinkwasser. Nachts prasselt leise und kontinuierlich Regen auf unsere
Überzelte. Gegen 04.00 Uhr früh wird’s nass im Zelt. Wir rollen unsere
Bettrollen zusammen und legen sie auf eine trockene Stelle am Zeltrand. Mitten
durchs Zelt fliesst ein kleines unangenehm kaltes und nasses Bächlein. Im Wasser
sitzend und gegen unsere Bettrollen gelehnt verharren wir und warten auf die
Morgendämmerung, die in solchen Fällen nie kommen möchte. Es regnet weiter. Die
Zelte sind klitschnass aber die Schlafsäcke trocken.
Wir frühstücken und
packen zusammen. Wir fahren weiter nach Norden, Richtung Wüste, in der Hoffnung,
dass es dort trockener wird. So ist es dann auch. Es klart auf, die Sonne spitzt
hervor und sogleich wird es sengend heiss. Schafherden, Rinder und Ziegen weiden
zwischen blühenden Büschen und Rendille Hirten treiben ihre Kamele am
Strassenrand. Hübsch gefiederte Geierperlhühner recken ihre Köpfe aus dem Gras
und verschwinden gackernd, sobald man die Kamera auf sie richtet.
In den Siedlungen und am Wegrand
tauchen bunt gekleidete und exotisch dekorierte
Männer und Frauen auf. Unsere Land Rover holpern langsam über Wellblech und
durch grosse Schlaglöcher dahin und wir schaffen gerade mal 150 Kilometer am
Tag. Am Fusse einer Granitkuppe im Losai National Park am Rande der Kaisut
Wüste, finden wir ein geeignetes Plätzchen für unser Camp. Wir spannen Leinen
zwischen die wenigen Bäume und über jeden Busch der keine Dornen hat breiten wir
unsere Ausrüstung zum Trocknen aus.
Als wir es uns gerade gemütlich
gemacht haben und den Zelten und Planen beim wedeln im Wind zusehen, klagt ein
Reisegefährte über eine Schwellung am Knie. Er hatte in Nairobi einen
Insektenstich aufgekratzt, die winzig kleine Wunde sofort desinfiziert und mit
Pflaster abgedeckt aber nun schmerzt das Knie. Wir wägen ab wo wir am besten
ärztliche Hilfe bekommen. Im Norden ist Addis Abeba noch mindestens sechs
Tagesreisen entfernt, wenn alles gut geht. Die vernünftigere Möglichkeit ist
umzukehren und zurück nach Nairobi zu fahren.
Krankheit + was wird aus Äthiopien?
Am Nachmittag
erreichen wir Nairobi und am folgenden Morgen konsultieren wir einen Arzt im Aga
Khan Krankenhaus. Es sieht nicht gut aus. Eine Woche lang täglich Antibiotika
Spritzen im Krankenhaus und Ruhe fürs Bein, verordnet der Doktor.
Hunderttausende rosa Flamingos
Auf einer
herrlichen, frischgrünen Wiese, die von üppigen Bäumen umgeben ist schlagen wir
unser Camp auf. Obwohl der Park stark besucht wird, sind wir alleine. Wir
geniessen die friedliche Abendstimmung und sitzen noch lange unterm
sternenklaren Himmel. Nachts grasen Büffel um unsere Zelte. Ich erwache vom
Geräusch welches die Büffel beim Gras rupfen und kauen verursachen. Durchs
Moskitonetz sehe ich direkt hinterm Zelt, gerade mal 2 Meter entfernt die
Umrisse der massigen Tiere. Ein starker Bulle hat wohl das rascheln meines
Schlafsackes vernommen und verharrt, dann geht er ein paar Schritte und kaut
weiter.
Früh am Morgen ist es kühl jedoch ab 08.30 Uhr brennt die Sonne heiss.
Meerkatzen und Paviane besuchen die Wasserstelle am Camp. Bei unserer Fahrt
zurück zum See überraschen wir einen grossen Leoparden beim morgendlichen
Sonnenbad am Waldrand. Er verschwindet gemächlich im Unterholz, bevor wir unsere
Kameras bereit haben. Nach einer ausgiebigen Morgenpirsch verlassen wir Nakuru
und fahren südwestlich über das Mau Escarpment, teils auf verheerend schlechter
Piste, zum Masai Mara Wildschutzgebiet.
Wildtiere der Masai Mara
Viele Tiere
haben Junge und oft sehen wir dutzende kleine Topi, Kongoni und Thompson
Gazellen auf einmal. Auch Raubwild ist zahlreich. Mehrmals täglich treffen wir
auf verschiedene Löwengruppen, Geparden und Hyänen.
Der Fluss ist voll
mit Krokodilen und Nilpferden. Kronenkraniche und Trappen suchen nach Beute im
hohen Gras. Eine Meerkatze gräbt an Termitenhügeln Pilze aus. Wir haben
wunderschöne Begegnungen mit Geparden.
Am dritten Tag
erspähen wir einen Leopard auf der anderen Seite des Talek Flusses. Wir
beobachten ihn mit dem Fernglas, bis er in einem Busch verschwindet. Wir sollten
näher ran. Der tief eingeschnittene Fluss mit seinen steilen Ufern ist
dazwischen. Daniel kennt eine Durchfahrt. Wir fahren hin. Mein erster Gedanke
ist, nein, hier fahre ich nicht durch, die Strömung ist stark und die Zufahrt zu
steil. Daniel beschwichtigt mich, dass der Fluss nicht sehr tief sei und der
Untergrund ist steinig. Die Uferböschung ist lehmig-sandig und sieht fest genug
aus. Joe ermutigt mich: „Komm fahr zu, Du hast schon viel schlimmeres
überwunden“. Das stimmt! Wir wagen es. Differenzialsperre rein, die Strecke
genau ansehen und langsam aber stetig durchfahren. Die Flussquerung schaffen wir
problemlos. Bei der steilen Auffahrt die Böschung hinauf, sehe ich nur blauen
Himmel so steil geht’s nach oben. Wir kommen gut auf der anderen Seite an. Der
Leopard liegt noch im gleichen Busch, wo wir ihn verschwinden sahen. Nach und
nach fahren wir bis auf wenige Meter heran. Wir können das Tier gut beobachten
jedoch kein gutes Foto schiessen. Der Leopard macht keine Anstalten sein
Versteck zu verlassen. Wir fahren weiter, zurück über den Fluss. Am Nachmittag
wollen wir noch mal vorbei schauen. Jedoch bei der Rückfahrt sitzt uns ein
gewaltiges Gewitter im Nacken und wir beeilen uns zurück ins Camp zu fahren,
bevor der Himmel seine Schleusen öffnet und die schwarze Erde zu zähem
unbefahrbaren Matsch wird.
Heimfahrt
In Tunduma parken
Hunderte Lastwagen und es wimmelt vor Menschen. Obwohl wir uns einen
einheimischen Helfer für die Erledigung der Grenzformalitäten mieten, der uns
ganz hervorragend durch das unübersichtliche, komplizierte System schleust,
benötigen wir knapp zwei Stunden, bis wir endlich auf der sambischen Seite
ankommen. Das war der unangenehmste Grenzübertritt der gesamten Reise. Bei den
ersten beiden Polizeisperren in Zambia sind die Beamten auf das kassieren von
"Gebühren" aus. Wir bleiben hartnäckig und werden nach höflichem Palaver ohne
"Wegezoll" zu bezahlen durchgelassen. Diese Art der versuchten Korruption ist
uns in keinem anderen Land begegnet, im Gegenteil, die tansanische und
kenianische Polizei verhielt sich uns gegenüber immer äusserst höflich und
korrekt.
Heisse Quellen am "See der königlichen Krokodile"
Fledermausinvasion
"Nachlese"
Wir sind froh,
dass wir unterwegs in keinen Unfall verwickelt wurden und auch sonst meist gut
über die Runden gekommen sind. Die Erkrankungen der beiden Reisegefährten sind
glimpflich verlaufen. Langsam werden wir anhand der Fotos die enorm vielen
Eindrücke verarbeiten. Die Reise verlief nicht ohne Strapazen,
Unbequemlichkeiten und viele Insektenstiche. Jedoch ausserordentliche Eindrücke,
aufschlussreiche Erfahrungen sowie unvergessliche Erlebnisse machen es die Reise
wert.
Wir danken für das
rege Interesse am NEWSLETTER und das positive Echo.
Mail für Joe bitte
an:
jwalter@iafrica.com.na richten.
Inzwischen bin ich
zurück in meinem Zuhause in Johannesburg. Für einen Flug in die Schweiz und
einen Besuch in Deutschland reichte die Zeit nicht mehr.
Uschi:
info@safarisuk.ch
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