NEWS Juli 2008 Unsere
Tour beginnt im Südwesten Namibias. Vier Tage lang wollen wir die Namib Wüste
intensiv erleben. Im "NamibRand Natur Reservat"">
NEWS Juli 2008 Unsere
Tour beginnt im Südwesten Namibias. Vier Tage lang wollen wir die Namib Wüste
intensiv erleben. Im "NamibRand Natur Reservat", einem privaten Natur- und
Wildschutzgebiet, beziehen wir ein rustikal ausgestattetes, altes Farmhaus. Der
Hausschlüssel sowie ein Funkgerät für den Notfall wurden für uns hinterlegt.
Keine Menschenseele wird uns hier stören während wir zu Fuß oder mit dem
Geländewagen die Natur erkunden.
Schnell sind die Bettrollen
vom Land Rover abgeladen und die Behälter mit der Verpflegung im Haus verstaut.
Die Weite der Landschaft lädt dazu ein auf der Veranda zu verweilen und das Auge
schweifen zu lassen. Flächen mit golden wogendem Gras reichen bis zu den fernen
Hügeln und Bergen. Wir genießen die letzten wärmenden Strahlen der
Nachmittagssonne während die Schatten länger werden und den Abend ankündigen. Es
ist Winter, d.h. sonnig warme, jedoch kurze Tage und lange kühle, sternenklare
Nächte. Die letzten orangeroten und nachtblauen Farbtöne am Horizont verblassen.
Die ersten Sterne glitzern in der Dunkelheit. Wir zünden Kerzen an und lauschen
für ein Weilchen dem zirpen von Grillen und Zikaden.
Fährtensuche in den
Sanddünen
Beim ersten Morgenlicht
treffen wir uns auf der Veranda. Eine kurze Fahrt mit dem Land Rover bringt uns
in die Dünenwunderwelt. Wir begegnen prächtigen Oryxantilopen. Zu Fuß erklimmen
wir Sandhügel. Wunderliche Spuren im roten Sand verraten uns welche Kleintiere
während der Nacht in den Dünen aktiv sind. Manchmal bleiben die Kringel und
Kreise einer Fährte jedoch rätselhaft. Eidechsen flitzen über den welligen
Wüstensand und machen es dem Fotografen schwer die gewünschte Nahaufnahme zu
schießen. Rote und schwarze langbeinige Tenebrionid Käfer sind ebenso
Kamerascheu und ständig auf Achse. Kleine Nager huschen von Grasbüschel zu
Grasbüschel und sind im Nu entwischt. Unzählige Löcher verraten uns den
Unterschlupf der kleinen Wüstenbewohner. Wir folgen den Wölbungen der langen
Sandtunnel der Goldmulle und halten Ausschau nach der frischen Spur einer
Sandviper. Beide Sanddünenbewohner sind äußerst schwierig und selten auffindbar.
Schwungvolle
Krümmungen von Dünenkämmen sind begehrte Fotomotive. Weite Ausblicke laden zum
Verweilen ein. Auf vereinzelt wachsenden Kameldornbäumen entdecken wir häufig
Vögel. Siedelweber bauen ihre gewaltigen Gemeinschaftsnester gerne im starken
Geäst dieser Bäume. Lange beobachten wir mit dem Fernglas einen Zwergfalken im
Baumwipfel. Ohrengeier ziehen hoch oben am blauen Himmel ihre Kreise.
Jagd im Schein der Lampe Auf
unserer nächsten Exkursion begegnen uns Strauße, Springböcke und viele
Oryxantilopen. Erdhörnchen huschen durchs Gras. Ein Fuchsmangusten Pärchen
beobachtet die Umgebung vor seinem Bau und ein Tier steht hochgereckt auf den
Hinterbeinen gerade lange genug, dass es für ein Foto reicht. Dann kreuzt ein
Chamäleon unsere Spur. Als Jens vorsichtig ein Grasbüschel zur Seite biegt um
freie Sicht für seine Kamera zu haben, wird er vom Chamäleon aggressiv mit weit
aufgerissenem Maul angefaucht. Blitzschnell zieht er seine Hand zurück. Ganz
schön angriffslustig gebärt sich der kleine Jäger. Das sanfte
Spätnachmittagslicht nützen wir aus um in den roten Sanddünen Fotos zu schießen
und um uns noch einmal an der reizvollen Landschaft zu erfreuen.
Unser nächstes Ziel ist eine
Farm am Fuße der Zarisberge. Auch hier verbringen wir mehrere Tage. Der Tsauchab
Fluss führt noch an einigen Stellen Wasser und Dreibandregenspfeifer beleben die
Ufer und Graukopfrostgänse die Tümpel. Auf Exkursionen auf dem Farmgelände
beobachten wir Springböcke, Oryxantilopen und wir entdecken erstaunlich viele
Bergzebraherden. Unsere Bemühungen einen Erdwolf zu entdecken bleibt jedoch
unerfüllt, die Tiere sind vorwiegend nachtaktiv.
Wattvogelzählung in der
Lagune von Walvis Bay
Zwei Wochen später sind wir
wieder unterwegs, diesmal nur Joe und ich. Über drei Tage lang nehmen wir mit
knapp 40 Vogelfreunden teil an einer zweimal im Jahr stattfindenden
Wattvogelzählung in Walvis Bay am Atlantischen Ozean. In kleinen Gruppen
marschieren wir bei Ebbe durch die Lagune. Auch auf Dämmen, die riesige
Wasserbecken der Salzgewinnungsanlage trennen, wandern wir entlang und zählen
Wattvögel. Entlang der Küste und in den Klärwerken werden ebenfalls Vögel
gezählt. Alle Beteiligten machen das ehrenamtlich und aus Freude an der Natur
und Vogelwelt. Die Artenvielfalt ist erfreulich, vom kleinen
Weißstirn-Regenpfeiffer bis zum großen Flamingo. Flamingos sind dieses Jahr
wenige anwesend. Die Etoscha-Pfanne im Norden führt noch reichlich Wasser und
wahrscheinlich ist das Brutgeschäft der Flamingos noch nicht abgeschlossen und
das Futterangebot in Etoscha noch reichlich.
Nach der Vogelzählung
bleiben wir noch einige Tage in Swakopmund, treffen Verwandte und Freunde und
unternehmen Fahrten in die Wüste und ins Swakop- und Kahn Revier. Wir haben
Glück, denn am sonst eher kühlen und nebeligen Atlantik scheint täglich die
Sonne und die Temperaturen könnten nicht angenehmer sein.
An einem Tag begleiten wir
eine Biologin vom Fischerei Ministerium auf einer 65 Kilometer langen Fahrt
direkt am Strand entlang. Letztlich werden immer wieder riesige
Meeresschildkröten tot an Land gespült. Die Ursache für das Sterben ist noch
unbekannt. Wir finden acht tote Kadaver und die Größe (etwa zwei Meter) jeder
Schildkröte wird vermessen und notiert. Auch ein Wal wurde tot an Land gespült –
ein gigantisches Tier.
Nun haben wir kurz Zeit um
unser Zuhause in Windhoek zu ordnen, die Ausrüstung zu reinigen und wieder neu
zu packen. Nächste Woche beginnt eine Tour. Wir sind deshalb vom 6. – 18. August
2008 nicht erreichbar.
Die Temperaturen hier in
Namibia werden langsam frühlingshaft.
Herzlich Grüssen aus
Windhoek
Uschi + Joe |